Die Diskussionen über Respekt, Anstand und Werte reißen nie ab.

Immer wird der Verdacht genährt, dass die Jungen die Haltung und Werte der Alten nicht respek­tie­ren. Das klingt para­dox. Denn die Jungen leben die Werte aus, welche die Alten vorge­lebt haben. Somit ist der Gene­ra­ti­ons­vor­wurf immer an die gerich­tet, welche sie erhe­ben. Das ist wie mit dem Wald: Was man hinein ruft, schallt wieder heraus.

Darum ist es wich­tig, nicht stän­dig nur über alle Dinge zu reden, sondern diese ganz selbst­ver­ständ­lich vorzu­le­ben. Wie mit gesun­der Ernährung.

Gesund steht bei Kindern oft für ‚schmeckt nicht’. Das ist ebenso falsch, wie das, dass Werte unpas­send sind. Oder anstren­gend. Oder nicht verein­bar mit der nächs­ten Gene­ra­tion. Werte und Moral verän­dern sich. Sie soll­ten auf ihre inhalt­li­che Konsis­tenz über­prüft werden. Und auch auf ihre sich verän­dernde Ausle­gung und Ausdrucksform.

Respekt und Werte dürfen nicht mit Anpas­sung und Unter­wer­fung verwech­selt werden. Oder dafür miss­braucht werden. Sondern sie müssen ganz klar Ausdruck von Wert­schät­zung und Acht­sam­keit sein. Das gilt in solchen Zeiten wie diesen ganz besonders.

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